Clearwater Beach und St. Petersburg im Westen Floridas bieten die perfekte Mischung aus Strandleben und Kultur.
Ein Segelboot zieht wie bestellt unter dem riesigen, rot leuchtenden Sonnenball vorbei, der kurz davor ist, in das Meer einzutauchen, während sich am Strand Einheimische und Touristen versammeln, um nach Feierabend das tägliche Spektakel zu beobachten. Über den Köpfen der Schaulustigen kreischen die Möwen aufgeregt, in der Hoffnung, etwas zu ergattern, während etwas weiter vorne am Wasser ein Stelzenläufer elegant durch das Wasser stolziert. Der Clearwater Beach im Westen Floridas gehört zu den schönsten Stränden des Sonnenstaates und wurde 2016 sogar zur Nummer 1 der USA gewählt. Nur eine halbe Stunde von Tampa entfernt, und somit von Zürich per Direktflug mit Edelweiss zu erreichen, befindet sich der beliebte Ort am Golf von Mexiko. Wer eine Auszeit am Meer sucht, ist hier genau richtig. Während in Europa langsam der Winter Einzug hält, lässt es sich in Florida bei angenehmen 27 Grad den ganzen Winter über mehr als gut aushalten.
„Denkt ihr auch, dass die Amerikaner superfreundlich sind?“, fragt uns Mackenzie, die seit einiger Zeit hier lebt und uns für das berühmte Zackenbarsch-Sandwich in Frenchy‘s Rockaway Grill, eines der zahlreichen Restaurants am Strand, bringt. Allerdings werden hier die Fische von der eigenen Flotte gefangen. Frischer geht nicht. Dass die Amerikaner superfreundlich sind, lässt sich nicht bestreiten. Egal ob im Restaurant, auf der Straße oder in den Geschäften. Fast jeder hier freut sich über eine kleine Unterhaltung. Ob oberflächlich oder nicht – die gute Laune der Amis steckt an. Noch einmal spazieren wir, vorbei am Pier 60, barfuß über den weißen, unglaublich feinen Sand zurück bis zu unserem Hotel, dem Opal Sands Resort ganz am Ende der Promenade, um zum letzten Mal den Blick vom Zimmer über das Meer zu genießen, bevor die Reise weiter nach St. Petersburg, etwas weiter südlich geht. Bei einem kurzen Zwischenstopp im Fort De Soto Park leihen wir uns Kajaks aus, um die Natur vom Wasser aus zu erkunden und Ausschau nach den hier heimischen Seekühen zu halten. Pelikane sonnen sich auf den langen Wurzeln der Mangroven, ein Wasservogel begleitet mich neben meinem Kajak und nutzt meinen Schatten, um einen Fisch aus dem Wasser zu schnappen. In völliger Ruhe und ohne Motorboote kann man die Natur so richtig genießen. Wir fahren aber schließlich weiter nach St. Petersburg und stärken uns im Bodega, einem besonders amerikanischen Kleinstadt vorstellt. Der Traum von Utopia ist allerdings bereits im ersten Jahr gescheitert. Die Menschen wehrten sich gegen die vielen Auflagen von Disney und spätestens als die Wirtschaftskrise 2010 auch Celebration traf standen viele Häuser leer. Aber auch wenn nicht alles nach Plan der Erfinder gelaufen ist: Das Städtchen hat sich erholt und verzaubert heute noch mit seinem unglaublichen Charme, bietet nostalgische Häuser, tolle Restaurants und Cafés und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Schließlich hat man nicht jeden Tag die Gelegenheit, mit dem Fahrrad entlang der Wisteria Lane zu fahren, in der viele Szenen der berühmten Serie „Desperate Housewifes“ gedreht wurden.
Krokodile und Luftkissenboote
Neben den vielen Vergnügungsparks ist die Region um Orlando auch für seine artenreiche Natur und seinen Ökotourismus bekannt. Bereits hier beginnen die ersten Sumpfgebiete, die etwas weiter südlich als Everglades bekannt sind. Ein schöner Ort, um die Alligatoren und zahlreichen Wasservögel zu entdecken, ist Wild Florida am Cypress Lake, nur 45 Minuten von Disney World entfernt. Mit Luftkissenbooten fahren wir schon früh morgens über den See, auf der Suche nach Alligatoren, die sich im Schilf an der Sonne wärmen. Während vor uns die Reiher elegant im hohen Gras abheben, leuchtet hinter uns ein Regenbogen, als das Boot langsam Geschwindigkeit aufnimmt. Der erste Alligator lässt nicht lange auf sich warten. Nur wenige Meter von uns entfernt wärmt er sich in der Sonne, bevor er dann doch lieber schnell die Sicherheit des Wassers sucht. Nicht weniger beeindruckend ist aber der riesige, majestätische Seeadler, der sich im seichten Wasser vor uns ein morgendliches Bad gönnt.
Nicht ganz so schnell, dafür aber deutlich ruhiger kann man die Natur am Shingle Creek, einem ruhigen kleinen Bach inmitten eines Naturschutzgebietes, mit einem Kajak erkunden. Während hoch am Himmel die Adler kreisen, spiegeln sich die mystischen Bäume im klaren Wasser. Hier, inmitten dieser ruhigen Natur, kann man sich kaum vorstellen, dass nur wenige Kilometer entfernt die Touristen in Achterbahnen ihre Runden drehen.
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